Keine Frau genügt seinen Vorstellungen, nur in einer geschnitzten Mutter Gottes sieht er alle seine Illusionen vereint. Andere Menschen sind verletzt und wütend – aber sie leben ihr Leben weiter und vergessen es.
Wann melden Narzissten sich wieder? Die Erscheinung dieser mythischen Person (Peter Camenzind, Knulp, Demian, Siddhartha, Harry Haller usw.) ist der schöpferische Augenblick, aus dem alles entsteht.
Er*Sie kommt nicht darüber hinweg, sagt die Expertin. Mittelalterliches Leben im Kloster und der harte Alltag dieser Zeit, sowie die Abenteuer Goldmunds auf seiner Wanderschaft sind die Themen der Erzählung und werden so aufgearbeitet, wie Leser es von einem guten Historischen Roman her kennen. Narziß und Goldmund gehen den Weg, von dem sie sich Erfüllung versprechen.
Narziß erkennt, dass sein Freund stark von den Moralvorstellungen seines Vaters geprägt ist und somit seine Mutter und die Liebe, die sie ihrem Sohn entgegenbrachte, vergessen hat. <<
Auch Narziß und Goldmund ist wie die früheren Werke eine Seelenbiographie, aber da in diesem Werk die alten Gegensätze von Logos und Eros, von väterlichem und mütterlichem Prinzip in den zwei verschiedenen Gestalten eines sich ergänzenden Freundespaars Verkörperung finden, wird die Spannung nicht zur Dissonanz, sondern löst sich in eine echte Polarität.
Die sinnliche Liebe, die in Hesses sonstigen Werken kaum Darstellung findet, wird in der Gestalt des Goldmund mit dichterischer Phantasie verklärt. In Unterm Rad wird diese Funktion primär durch den Ephorus verdeutlicht, wie später gezeigt werden wird.
In Unterm Rad verarbeitete Hermann Hesse sein eigenes Scheitern im theologischen Seminar Maulbronn.
Schlussendlich stirbt er jedoch in den Armen seines Freundes.
Als Drehorte für diesen Schauplatz diente sowohl die 1145 errichtete Burg Hardegg im Thayatal an der österreichisch-tschechischen Grenze sowie das mittelalterliche Stift Zwettl, eine Zisterzienser-Abtei eine halbe Stunde von der Burg entfernt im Waldviertel in Niederösterreich gelegen.
Bei einem verbotenen nächtlichen Ausflug ins Dorf wird Goldmund von einem Mädchen geküsst.
Dieser Wunsch scheitert jedoch an seiner Emotionalität, wie Narziß erkennt. Vom Verstand geleitet zeigt er ein rationales wie kalkulierbares Verhalten gegenüber seinen Vorgesetzten und seinen Bewunderern. Oft stechen sie durch Arroganz und Selbstidealisierung heraus. „Ein wunderschönes Buch in seiner politischen Klugheit, seiner Mischung aus deutsch-romantischen und modern-psychologischen, ja psychoanalytischen Elementen“, bemerkte Thomas Mann 1930 in seinem „Tagebuch“.
Narziss ist mittlerweile Abt geworden und hat bei Goldmund einen Altar für das Kloster in Auftrag gegeben, den dieser inspiriert von den Ereignissen, die er während seiner Abwesenheit erlebt hat, auch fertigstellt.
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeit haben ein extremes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Bewunderung. Der alte Gegensatz zwischen dem Künstler und dem Denker, zwischen schöpferischer Gestaltung und denkerischer Durchdringung der Welt, ist im Gleichnis von Narziß und Goldmund zu einer Dichtung der Harmonie und der höheren Einheit geworden.
Er wird zum Künstler, zum Bildhauer, dessen schönstes Werk, eine Johannes-Statue, die Züge des Freundes trägt. Denn erst zwischen den Zeilen entfaltet sich die volle Kraft von „Narziß und Goldmund“, die Darstellung gegensätzlicher Lebensentwürfe zieht sich durch die gesamte Erzählung.
Narziß und Goldmund: Gegensätze in Person
Narziß wächst im Kloster Mariabronn auf, sein ausgeprägtes Verständnis für Wissenschaft und sein ausgezeichnetes Griechisch machen ihn zum Liebling der Gelehrten.
Er überzeugt ihn, dass dies nicht die richtige Wahl für Goldmund ist. „Narziß und Goldmund“ wird oft als Überwindung von Hermann Hesses „Maulbronn-Traumas“ betrachtet, die Beschreibungen des Klosters Mariabronn ähneln dem des Klosters Maulbronn, in dem der Autor 1891/92 seine traumatischen Erfahrungen gemacht hat, die er in seinem Roman „Unterm Rad“ oder auch dem Gedicht „Maulbronner Kreuzgang“ verarbeitet hat.
Immer wieder treibt es ihn in die Ferne, lockt ihn die Sehnsucht zu neuen, unbekannten Frauen, bis er zuletzt endgültig in das Kloster Mariabronn heimkehrt, um in den Armen des Freundes, dem er durch seine Freundschaft ein Stück Liebe erlebbar gemacht hat, zu sterben. Mancherlei Schicksale hat er, der nie seßhaft werden kann, zu bestehen.
Es folgt ein intensives Leben, welches Liebe und Tod, Pest und Krieg sowie Kunst und Einsamkeit umfasst. Für Außenstehende ist schwer nachvollziehbar, aus welch harmlosen Anlässen sie sich gekränkt fühlen, zumal sie ja sehr selbstsicher und nicht wie Sensibelchen wirken. Letztere hat er viele, echte Freunde allerdings nicht, da er sich oft hochmütig gibt und seine geistige Überlegenheit zur Schau trägt.
Viele Leser und Kritiker, aufatmend den Steppenwolf hinter sich zu wissen, priesen die Erzählung als ein Buch, in dem Hesses epische Erzählkunst gelungensten Ausdruck gefunden habe. Er jagt diesem Traum hinterher, wird aber in seinen flüchtigen Frauenbekanntschaften nicht fündig. Vieles spricht dafür, angefangen beim Setting – ein deutsches Kloster im Mittelalter – über die Handlung und die Gestaltung der Charaktere.
Beinahe alle Prosadichtungen, die ich geschrieben habe, sind Seelenbiographien, in allen handelt es sich nicht um Geschichten, Verwicklungen und Spannungen, sondern sie sind im Grunde Monologe, in denen eine einzige Person, eben jene mythische Figur, in ihren Beziehungen zur Welt und zum eigenen Ich betrachtet wird. Sie können sich nicht vorstellen, Wertschätzung allein für ihre Person zu erhalten.
Berühmt wurde er durch Prosadichtungen wie »Siddharta« oder »Der Steppenwolf«; auch seine zahlreichen Aphorismen und Gedichtzyklen fanden ein breites Publikum.
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung gleichen Emotionen wie Scham, Schuld, Angst, Hilflosigkeit und eine aktive Selbstabwertung durch Größenideen, Perfektionismus, Abwertung anderer Menschen und Ärger, Wut und Aggressivität aus.
Was ist ein Narzisst?
Beide Gestalten, Goldmund, im Erleben und Auskosten der Welt, Narziß, in der strengen Selbstbewahrung des Geistes, haben sich vollendet, haben ihr Ziel erreicht.
Der Erfolg des Buches war groß und nachhaltig. Goldmund begibt sich daraufhin auf Wanderschaft und zieht die Kunst dem Klosterleben vor. Von seinem reichen Vater zum Studium ins Kloster gebracht, verkörpert er das Emotionale.
Sie sind meist unflexibel und es fehlt ihnen die notwendige Empathie für die Erziehung von Kindern.
5: Wie fühlt sich ein Narzisst nach einer Scheidung? Mit seiner klaren Sprache verknüpft Hermann Hesse C.G. Jungs Theorien der Archetypen mit einem mittelalterlichen Setting und erschafft so eine Erzählung voller Kraft und Faszination.
Narzisstische Frauen haben zudem sehr hohe Ansprüche an sich selbst.
Charakteristika narzisstischer Eltern
Sie sind egozentrisch, überschätzen sich, einige bis zur Hybris, und sind vorrangig damit beschäftigt, ihr eigenes Selbstbild zu schützen. Dem jungen gelehrten Mönch Narziß ist Goldmund in schwärmerischer Freundschaft zugetan, aber während für Narziß das Leben des Klosters, der Askese, des Geistes bestimmt ist, zieht es Goldmund hinaus in die Welt.
Ein Narzisst wird sich besonders dann melden, wenn du auf Abstand gegangen bist und er/sie das Gefühl hat, du hast schon losgelassen. Was Narziß schon lange weiß, erkennt er nun selbst: Er ist nicht für das Klosterleben bestimmt.
Aber was ist ein Narzisst? Das Lasterhafte entsteht erst durch das Urteil des Vaters.
Während er an diesem Werk arbeitet, schreibt er die Skizze Eine Arbeitsnacht, in der es heißt:
>> Eine neue Dichtung beginnt für mich in dem Augenblick zu entstehen, wo eine Figur mir sichtbar wird, welche für eine Weile Symbol und Träger meines Erlebens, meiner Gedanken, meiner Probleme werden kann.
Die Erzählung spielt in der Welt des Mittelalters.