Was ist ein metrum einfach erklärt

Daraus können wir ableiten, dass das Wort aus zwei Silben besteht.

Wenn wir das Versmaß in der Lyrik verstehen wollen, müssen wir bei dieser kleinsten Einheit, bei der Silbe, beginnen, um im Nachhinein Fehler auszuschließen.

Dieses Prinzip könnten wir nun natürlich auf alle anderen Wörter, die wir in unserem Wortschatz führen, anwenden.

Endet der Vers auf eine unbetonte Silbe, ist es eine weibliche Kadenz. So findest du heraus, ob der Vers betont oder unbetont endet.

Diese Verkürzung tritt bei dreisilbigen Versfüßen (Anapäst und Daktylus) häufiger auf. (‚xx). Sind es also drei Jamben pro Vers, spricht man von einem dreihebigen Jambus usw.

Versmaß und Versfüße

Nun gibt es neben dem Jambus natürlich noch andere Konstellationen (Versfüße), die uns in einem Gedicht begegnen können.

Eine Silbe besteht aus einem oder mehreren Lauten, die zusammen ausgesprochen eine Einheit bilden.

Wenn du eine Gedicht vorliest, sprichst du die betonten Silben lauter aus. Man spricht hier von einem katalektischen Vers. Eine unbetonte und eine betonte Silbe nennen wir in der Literaturwissenschaft Jambus.

In diesem Fall liegt die Betonung auf der zweiten Silbe, auf spenst, wohingegen Ge unbetont bleibt.

Tipp: Manchmal hilft es, einen Satz um das jeweilige Wort zu spinnen, sodass die Betonung deutlicher wird. Aber Vorsicht: Es gibt auch Ausnahmen!

Zum Schluss benennst du den Versfuß. Es gibt also auch vier-, fünf-, oder sechshebige Jamben.

Silben, die in der Alltagssprache niemals betont werden, werden auch in Versen nicht betont. Deshalb sprechen wir bei einer betonten Silbe auch von einer Hebung.

  • Unbetone Silben sind also das Gegenstück.

    Zunächst liest du den Vers laut und deutlich vor. B.: -ni-gin, Hei-li-ge.

    Er besteht grundsätzlich aus einer unbetonten und betonten Silbe und wird dabei mit x‚x angegeben. Das erste Symbol steht dabei für eine Hebung (betont) und das zweite für die Senkungen (unbetont) innerhalb eines Wortes.

    Schauen wir nun nochmals auf unser Gespenst, könnte wir die Hebung und Senkung natürlich auch anders darstellen.

    Der Daktylus besteht aus der Silbenkombination betontunbetontunbetont, wie bei den Wörtern Wan-de-rer, Le-ben-de oder ty-pi-sche.

  • Der Anapäst ist ein dreisilbiger Versfuß mit der Silbenkombination unbetontunbetontbetont.

    Weitere Wörter mit einer daktylischen Silbenfolge sind:

    -ni-gin, Hei-li-ge, Neu-lin-ge, Sin-gen-de, Wan-de-rer, Le-ben-de, ty-pi-sche, lus-ti-ges

    Im nachfolgenden Auszug aus dem Gedicht „Ermunterung“ von Johann Gaudenz von Salis-Seewis liegt ein vierhebiger Daktylus vor:

    Seht!

    In der Musik finden wir noch andere Beispiele für Hebungen und Senkungen. Hierfür liest man den Vers – am besten mehrfach und laut. Und natürlich ist Spenst in unserer Sprache in keinem Fall ein eigenständiges Wort. Die Metrik hat aber auch Einfluss auf die Stimmung im Gedicht. Die trochäische Silbenfolge wird beispielhaft an den folgenden Wörtern gezeigt: 

    träu-men, Och-se, Är-ger, Sor-gen, pas-sen, wach-sam

    Wie die Betonung des Anfangs eines jeden Verses wirkt, verdeutlicht der Auszug aus Friedrich Schillers Gedicht „Sehnsucht“, in dem ein vierhebiger Trochäus vorliegt.

    Ach, aus dieses Tales Gründen,
    Die der kalte Nebel drückt,
    Könnt ich doch den Ausgang finden,
    Ach, wie fühlt ich mich beglückt!

    Der Daktylus ist im Kontrast zum Jambus und Trochäus ein dreisilbiger Versfuß.

    Dabei hilft es, die wichtigsten Versschemata zu kennen:

    Metrum bestimmen: Jambus

    Der Jambus besteht aus der Silbenkombination unbetont – betont (oder: Senkung – Hebung). Beispiel: Schenken von Joachim Ringelnatz

  • Daktylus (betont – unbetont – unbetont): z.

    Das würde dann ungefähr so aussehen.

    Wir haben es also mit der Abfolge einer unbetonten und einer betonten Silbe zu tun. Da die Betonung (bzw. Du gehst also der Frage nach, wie der Inhalt und das Metrum zusammenhängen.

    Zum Beispiel kann der Dichter ein regelmäßiges Metrum wie den Jambus nutzen, um eine harmonische Naturlandschaft zu beschreiben.

    Insbesondere der fünfhebige Jambus (bzw. Für die betonten Silben benutzt du entweder X oder – und für die unbetonten Silben x oder ∪.

       –        ∪      –   ∪      –     ∪         –     ∪
    Hat | der | al|te | He|xen|meis|ter
       –          ∪          –      ∪        –       ∪   –     ∪
    sich | doch | ein|mal | weg|be|ge|ben!

    Dann zählst du die betonten Silben (Hebungen) pro Vers.

    Nämlich auf die Symbole ‚x und x. Wörter, die eine daktylische Silbenfolge aufweisen, sind zum Beispiel:

    • -ni-gin, Hei-li-ge, Neu-lin-ge, Sin-gen-de, Wan-de-rer, Le-ben-de, ty-pi-sche, lus-ti-ge

    Im folgenden Vers des Gedichts „Das Gedicht“ von Novalis liegt ein Daktylus vor:

    Himmlisches Leben im blauen Gewande

    Wechselndes Metrum in Gedichten – Verwendung

    Fehleralarm
    Falsch ist die Annahme, dass in einem Vers nur ein Metrum vorkommen kann.

    Dabei wird ein kleiner Strich über der betonte Silbe gesetzt und alle unbetonten Silben bleiben ohne Kennzeichnung. Anstatt eine Hebung und Senkung mit Orange und Blau zu kennzeichnen, nutzen wir einfach die jeweiligen Zeichen.

    Gespenst → unbetontbetont → SenkungHebung → x‚x

    Hinweis: Es gibt auch noch die Möglichkeit, das Versmaß mithilfe eines Akzents zu kennzeichnen.

    wie die Tage sich sonnig verklären!
    Blau ist der Himmel und grünend das Land.
    Klag‘ ist ein Misston im Chore der Sphären!
    Trägt denn die Schöpfung ein Trauergewand?

    Der Anapäst ist genau wie der Daktylus ein dreisilbiger Versfuß.

    Tatsächlich können verschiedene Metren in einem Gedicht oder sogar in einer Verszeile gemischt vorkommen.

    Innerhalb eines Gedichts können Versmaße auch wechseln. Unbetonte Silben hingegen werden beim Sprechen gar nicht betont, die Stimme senkt sich ab.

  • Was für eine Wirkung hat der Trochäus?

    Beim Trochäus wechseln sich unbetonte und betonte Silben (bzw.

    Schau dir dazu C. F. Meyers Gedicht „Abendrot im Walde“ an:

    In | den | Wald | bin | ich | ge|flüch|tet,
    ein | zu | Tod | ge|hetz|tes | Wild,
    da | die | letz|te | Glut | der | Son|ne
    längs | den | glat|ten | Stäm|men | quillt.

    Hier kannst du einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Inhalt des Gedichts und dem Metrum erkennen: Die aufgeregte Stimmung der Flucht spiegelt sich in der dynamischen Anfangsbetonung des Gedichts wieder.

    Daktylus

    im Videozur Stelle im Video springen

    (03:16)

    Beim Daktylus handelt es sich um einen dreisilbigen Versfuß.

    Sie werden durch den Sprecher gar nicht betont oder hervorgehoben. Deswegen nennst du die betonten Silben auch Hebungen.

    Anders ist es bei den unbetonten Silben: Beim Vorlesen senkst du dabei deine Stimme. B.: träu-men, Och-se.