Rotwein blutdruck wiki

„Wein und Gesund“ argumentiert, dass bis zu zwei Gläser am Tag das Risiko für Herz und Kreislauf senken. Vorliegende Studienergebnisse schließen einen positiven Effekt zwar nicht aus – machen ihn aber auch nicht sehr wahrscheinlich. Wer damit wirbt, tut dies ohne wissenschaftliche Grundlage.

Die angeblich gesundheitsfördernde Wirkung von Rotwein wird mit Stoffen aus der Schale von Weintrauben begründet.

Diese würden Stoffe enthalten „mit einer optimalen Auswirkung auf den Organismus“. Es zeigte sich, dass Rotwein weder den Blutdruck noch den Cholesterinspiegel senkt. Der regelmäßige Konsum von Rotwein bietet keinen Schutz vor Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Werbliche Aussagen, die solche Schutzwirkungen versprechen, entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage.

Wie eine aktuelle Analyse von medizin-transparent.at vom April 2025 zeigt, bleibt die Bewerbung von Rotwein mit Gesundheitsversprechen in Österreich umstritten.

Studien können weder einen Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen belegen noch eindeutig widerlegen. Anlass war die Vergabe von Gesundheits-Gütesiegeln durch die österreichische Plattform „Wein und Gesund” im März dieses Jahres.

Ist Rotwein gesund fürs Herz?

Schützt Rotwein vor Herzinfarkt und Schlaganfall?

Wissenschaftliche Belege fehlen.

Selbst wenn sich eine gesundheitsfördernde Wirkung bestätigen ließe, ist fraglich, ob Traubensaft nicht denselben Effekt hätte. Die Verzerrung ließe sich nur umgehen, wenn alle Teilnehmenden jeweils per Los einer der beiden Gruppen zugeteilt würden.

Unzureichende Studienlage

Solche Studien wurden durchgeführt, allerdings mit wenigen Menschen.

Den Blutdruck und den Cholesterinspiegel dürfte Rotwein zumindest nicht senken.

Gesundheits-Gütesiegel für Rotwein

Im März dieses Jahres vergab die österreichische Plattform „Wein und Gesund“ Gesundheits-Gütesiegel für Rotweine. Dabei zeigte sich ein scheinbarer Schutzeffekt von Rotwein: Wer ihn in moderaten Mengen trank, hatte offenbar ein geringeres Herzinfarkt-Risiko als Abstinente.

Das kann aber ein Trugschluss sein.

medizin-transparent ist werbefrei, unabhängig und wird durch die Bundesgesundheitsagentur gefördert.

Lesen Sie mehr auf: https://medizin-transparent.at/rotwein-gesund/

VKI-Mythencheck: Rotwein gut für die Gesundheit?

Im März dieses Jahres vergab die österreichische Plattform „Wein und Gesund“ Gesundheits-Gütesiegel für Rotweine.

Fakt ist, es gibt keine Belege dafür, dass Rotwein die Herzgesundheit fördert – selbst wenn man ihn nur in Maßen trinkt. „Wein und Gesund“ argumentiert jedoch, dass das für Rotwein in moderaten Mengen nicht gelte. So hatten sie etwa häufiger Diabetes, Übergewicht und hohen Blutdruck. Die beiden Gruppen waren also unterschiedlich gesund in die Studie gestartet, was einen sinnvollen Vergleich kaum zulässt.

Selbst wenn gesundheitsfördernde Wirkungen nachgewiesen werden könnten, bleibt die Frage offen, ob nicht alkoholfreier Traubensaft denselben Nutzen brächte. Zahlreiche Weinproduzenten und Vermarktungsplattformen setzen in ihrer Kommunikation weiterhin auf angebliche Gesundheitsvorteile, obwohl Verbraucherschützer und medizinische Fachgesellschaften dies zunehmend kritisieren.

Parallel dazu läuft seit April 2025 in Spanien die weltweit größte Studie mit 10.000 Probanden, die erstmals unter höchsten wissenschaftlichen Standards die tatsächlichen Auswirkungen von moderatem Weinkonsum erforschen soll.

Bislang steht der Nachweis jedoch aus, dass diese die Gesundheit fördern. Nach Darstellung von „Wein und Gesund” sollen bis zu zwei Gläser täglich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Ein eindeutiger Nachweis steht noch aus. Ergebnis: Es gibt keine Belege dafür, dass Rotwein die Herzgesundheit fördert – selbst wenn man ihn nur in Maßen trinkt.

Wir wunderten uns, denn Alkohol gilt prinzipiell als gesundheitsschädlich. Zudem liefen sie höchstens zwei Jahre und fokussierten nur auf den Blutdruck und die Cholesterinwerte. Doch selbst wenn, ist fraglich, ob nicht Traubensaft denselben Effekte hätte.

Kooperation mit medizin-transparent.at

Bild: Cochrane/medizin transparent

Stimmt das, was die berichten?

Tagtäglich berichten Medien von neuen Behandlungsmethoden, diagnostischen Tests und Studien.

Wie aber steht es mit den Fakten hinter diesen Meldungen? Denn die Nicht-Trinkenden in den Studien waren in einem schlechteren Gesundheitszustand als die Rotwein-Gruppe.

SERVICE: Den vollständigen Artikel gibt es im aktuellen Mai-KONSUMENT und online auf www.vki.at/Gesundheitsmythen-Rotwein.

Ist Rotwein gut für unsere Gesundheit?

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat zusammen mit medizin-transparent.at die angeblich gesundheitsfördernden Eigenschaften von Rotwein unter die Lupe genommen.

Die aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Daten können einen positiven Effekt zwar nicht vollständig ausschließen, machen ihn jedoch wenig wahrscheinlich.

Fehlende Beweise

Ein wissenschaftlich fundierter Nachweis fehlt bislang. Durch die Studien lässt sich jedoch ein positiver Effekt auch nicht ausschließen.

Bild: miss irine/stock.adobe.com (generiert durch KI)

Scheinbarer Schutzeffekt

Die Wissenschafter:innen von medizin-transparent fanden zwei Beobachtungsstudien.

Der VKI nahm das zum Anlass und untersuchte, gemeinsam mit dem Kooperationspartner medizin-transparent.at, ob Rotwein tatsächlich gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt. Auch Parameter der zentralen Hämodynamik wie Augmentationsindex und Pulswellen-Reflexion wurden erfasst.

Abgesehen von einer leichten und nicht signifikanten Abnahme des 24-Stunden-Blutdrucks unter Einnahme der höher dosierten Polyphenole zeigten diese Rotwein-Inhaltsstoffe keine relevante Wirkung auf den peripheren Blutdruck.

Zudem ergaben sich aus den Messungen von Parameter der zentralen Hämodynamik für keine der beiden Polyphenol-Dosierungen einEffekt auf den zentralen Blutdruck.

Andere positive Effekte nicht ausgeschlossen

Eine Blutdrucksenkungdurch Polyphenole kann nach diesen Ergebnissen als Mechanismus für eine kardioprotektive Wirkung des Rotweins wohl ausgeschlossen werden.

Allerdings halten Botden und ihre Kollegen es für durchaus möglich, dass etwa antioxidative Eigenschaften dieser Inhaltsstoffe Wirkungen im Sinne einer Kardioprotektion haben können.

Ihr Newsletter zum Thema

alle 2 Wochen (Mittwoch)

Zum Abonnieren bitte anmelden

Vielen Dank!

Ihre Einstellungenen wurden erfolgreich gespeichert.

Ein bis zwei Gläser am Tag sollen sogar gesund sein und das Risiko für Herz und Kreislauf senken

Keine Belege gefunden

Unser Kooperationspartner medizin-transparent.at analysierte für uns vorliegende Studienergebnisse.

Während die Ergebnisse dieser Studie noch ausstehen, stuft die internationale Fachwelt gesundheitsbezogene Werbung für alkoholische Getränke weiterhin als irreführend ein.

Folge uns auf Social Media!

Rotwein zum Blutdrucksenken?

ORLANDO (ob). Den ausgezeichneten Weinen wurde attestiert, sie enthielten Stoffe „mit einer optimalen Auswirkung auf den Organismus“.

In diesen wurde das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Rotwein trinkenden Menschen mit dem jener verglichen, die gar keinen Alkohol trinken. Die angeblich gesundheitsfördernde Wirkung von Rotwein wird mit Stoffen aus der Schale von Weintrauben begründet.